P. Schwartz-Wort für den Monat März

Der Glaube ist allein imstande, allen Mißmut, alle Grübelei und Traurigkeit aus dem Herzen zu verbannen. Wenn aber jemand Unzufriedenheit, Mißmut, Traurigkeit an den Tag legt, wenn einer tagelang mit einem langen Gesichte einhergeht, nichts redet, man weiß nicht, was ihm fehlt, so kann dies nur einzig und allein daher kommen, weil er im Glauben nicht gut gewurzelt ist. Ja, der Glaube fehlt dir im Herzen, mein lieber Sohn. Es ist keine Sünde, daß man solche Regungen hat, aber die Einwilligung in dieselben ist Sünde. Wenn wir z.B. von einem Mitbruder Unbilden ertragen müssen, so sollen wir, wenn unsere Natur widerstrebt, nur auf fünf Minuten zu den Füßen Jesu im Tabernakel fliehen, und eine kurze Betrachtung anstellen, und es wird aller Trübsinn aus dem Herzen weichen; und wir werden das sogar mit Freude tun, was wir vielleicht früher mit Unwillen, also ohne Verdienst getan hätten. Wenn wir uns aber von diesen Regungen einnehmen lassen und sagen: „Jetzt habe ich genug! Soll er noch einmal so kommen, ich werde ihm schon eine Antwort geben!“ – ja, da, mein lieber Bruder, wirst du nichts gewinnen, sondern verlieren.

Alles, meine lieben Söhne, müssen wir im Geiste des Glaubens aufnehmen, in allem den heiligen Willen Gottes sehen. Daß dieser Teppich hier an der Stufe des Altars liegt, ist der Wille Gottes, daß wir hier versammelt sind, ist der Wille Gottes; daß der Pförtner bei der Pforte bleiben mußte, ist der Wille Gottes. Sehen wir auf unsere liebe Mutter, wie sie auf Erden im Glauben ganz und gar gewandelt ist. Sie ist uns das himmlische Vorbild! Ja, fangen auch wir an, in dem Geist des Glaubens immer mehr zuzunehmen, ahmen wir unsere liebe Mutter nach, treten wir in die Fußstapfen unseres hl. Vaters, wenn es uns auch schwer fallen wird, Opfer im Geiste des Glaubens zu verrichten. Das Samenkorn muß zuerst in die Erde gelegt werden und dort verfaulen, und dann wird es hervorsprossen und hundertfältige Frucht bringen. So muß auch die Natur verfaulen, der alte Mensch muß sterben, dann kann erst der Baum des Lebens emporwachsen, sich entwickeln und Früchte tragen. Ja, dann werden wir recht im Geiste leben.

sel. P. Anton Maria Schwartz, Konferenz an die Mitbrüder vom 10.10.1896 „Über den Glauben“