Kalasantiner-Kongregation

P. Schwartz-Wort für den Monat April

Die Auferstehung ist das Siegel unseres Glaubens. Seine Feinde haben ihn gekreuziget, er ist am Kreuze gestorben, er ist tot. Was haben wir von ihm? Er war auf der Welt, er ist aber gestorben, seine Feinde haben ihm zugerufen: „Steige herab vom Kreuze!“ Er ist aber nicht herabgestiegen.
Dieses wären wohl Gedanken, die uns traurig machen könnten, dieses sehen wir an den zwei Jüngern, die nach Emmaus gingen. Sie waren traurig und wankend, sie redeten von Jesus und er kommt zu ihnen, er schloß ihnen die Schrift auf und sagte: „O, ihr Unverständigen, mußte nicht Christus dies alles leiden und so in seine Herrlichkeit eingehen?“
Mußte nicht Christus leiden? Ja, leiden, meine lieben Schwestern. Dieses wollte ich Ihnen als lebendiges Osterei geben: ja, leiden. Christus mußte leiden. Dann folgte die Auferstehung, durch welche unser Glaube bestätiget wurde. Die Auferstehung ist das Siegel des Glaubens. Gleich wie eine Urkunde erst dann gültig ist, wenn sie mit dem Siegel versehen ist, so hat auch unser Glaube durch die Auferstehung seine Gültigkeit erhalten.
Nun, meine lieben Schwestern, wollen wir mit Christus verherrlichet werden, so müssen wir auch mit ihm leiden. Er hat gelitten, wie und was sein himmlischer Vater ihm auferlegt.
So müssen auch Sie alles annehmen, seien es Schmerzen am Leibe oder Verachtung, seien es innere Leiden, Versuchungen oder Traurigkeit – nur alles, was kommt, annehmen. Wer dem Heiland nicht in der Karwoche nachfolgt, der wird ihm auch nicht folgen dürfen in die Herrlichkeit.

sel. P. Anton Maria Schwartz, Konferenz an die Barmherzigen Schwestern am Ostermontag 1887

Die mobile Version verlassen