Seligsprechung

Am 21. Juni 1998 wurde P. Anton Maria Schwartz im Rahmen einer großen Feierlichkeit am Heldenplatz in Wien, gemeinsam mit Sr. Restituta und dem Prämonstratenserpriester Jakob Kern von Papst Johannes Paul II seliggesprochen. Dieser für den ganzen Orden bedeutenden Feier ging ein jahrelanger und arbeitsintensiver Prozess voraus, der sich in folgende Etappen gliederte:

1. Der Diözesanprozess (1949 – 1954)

• In 107 Sitzungen sagen 47 Zeugen über den Ruf der Heiligkeit und die Tugenden von P. Schwartz aus.
• Alles, was P. Schwartz verfaßt hat, dazu etwa hundert Abhandlungen über ihn sowie Gebetserhörungen werden gesammelt.
• Sechs Zeugen beeiden, daß keine öffentliche Verehrung des Kalasantinergründers stattgefunden hat.

2. Der Informationsprozess (1954 – 1973)

• Die Akten des Diözesanprozesses werden der Ritenkongregation in Rom zur weiteren Überprüfung übergeben (1954).
• Die Schriften von P. Schwartz werden approbiert, sie stehen also nicht im Gegensatz zu katholischen Lehre (1965).
• Die Bitten von 140 Persönlichkeiten um Seligsprechung werden nach Rom gesandt (1966).
• Der Informationsprozeß wird positiv abgeschlossen (1973).

3. Der Apostolische Prozess (1975 – 1995)

• Wie üblich werden Einwände gegen die Seligsprechung formuliert. Das ist notwendig, damit keine leichtfertige Kanonisierung erfolgt.
• Um diese zu entkräften, wird eine Biographie über Kindheit und Jugend von P. Schwartz verfaßt. Außerdem werden neuerlich einige Zeugen gehört. Ein 900 Seiten umfassendes Werk versucht zu zeigen, daß das Leben von P. Schwartz außergewöhlich war (1993).
• Eine Theologiekommission bestätigt, daß P. Schwartz wirklich tugendhaft gelebt hat (1994).
• Die Bestätigung der Theologen wird vor Papst Johannes Paul II. öffentlich verlesen (1995).

4. Der Wunderprozess (1995 – 1998)

• In Rom prüfen fünf Ärzte den Verlauf einer Operation, die 1972 in Wien stattgefunden hat, und kommen zu dem Ergebnis, daß das Überleben der Patientin medizinisch nicht erklärbar sei. Dieses „Wunder“ sei Pater Schwartz zuzuschreiben, an den sich der Ehemann der Patientin in seiner Not gewandt hat (17.12.1997).
• Die Theologiekommission erkennt das Urteil der Ärzte auch aus theologischer Sicht als Wunder an, das auf die Fürsprache von P. Schwartz zustandegekommen ist (20.3.1998).
• Die Bischofs- und Kardinalkommission bestätigt das Wunder (5.5.1998).

5. Die Seligsprechung

• Am 21. Juni 1998 spricht Papst Johannes Paul II. anlässlich seiens Österreich-Besuches Anton Maria Schwartz in Wien selig.