Unser Weg – Kalasantiner heute

Nach dem Tod unseres Gründers P. Anton Maria Schwartz entwickelten sich in unserer Ordensgemeinschaft weitere Formen des Wirkens, so zum Beispiel: Mitarbeit in der Katholischen Aktion (Christliche Arbeiterjugend, Katholische Arbeiterbewegung), Missionseinsätze in Industrieregionen, Übernahme von Pfarren in Arbeitergebieten und die Gründung eines „Sozialen Seminars“.

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts traten neue dringliche Anliegen in der Kirche auf. Die Grundnot dieser Zeit war ein massiver Glaubensabfall und die Entfremdung von der Kirche, die alle Schichten der Gesellschaft erfasste. Deshalb sprachen die Päpste von der Notwendigkeit der Evangelisierung bzw. der Neu-Evangelisierung. Unsere Ordensgemeinschaft stellte sich diesem Anruf der Kirche, den sie als Anruf des Heiligen Geistes und Weiterentwicklung des Ordenscharismas erkannte.

In den 1960er-Jahren begann die Zusammenarbeit mit dem Weltpriester Herbert Madinger, dem Leiter der Katholischen Glaubensinformation Wien (KGI). Diesem Zusammenwirken verdanken nicht nur sehr viele Mitbrüder ihre geistliche Berufung, es half auch entscheidend mit, dass unsere Ordensgemeinschaft eine neue Aufgabe und Sendung in dieser Zeit fand. So entstanden aus der Zusammenarbeit mit den Gruppen der KGI die „Schwestern der Jüngersuche“ und der Seelsorgsbereich der „Jüngersuche“.

Unser Generalsuperior P. Clemens Pilar hat vor kurzem einen Artikel verfasst, der sehr umfassend auf diese Thematik eingeht. Sie finden ihn hier.

Drei Aspekte prägen das Wirken der Kalasantiner heute:

Entsprechend der neuformulierten Ordensregel hat die Evangelisierung große Bedeutung. Die Kalasantiner versuchen, viele Menschen zu überzeugten und einsatzfreudigen Christen zu formen, also zu Jüngern Christi, die Jesus nachfolgen und sich um sein Reich sorgen. Vor allem junge Leute werden angesprochen. In kleinen Gruppen erleben diese Kirche und die Festigung ihres Glaubens – durch Gebet, Vertiefung, apostolischen Einsatz und gemeinsame Hilfe für andere. Dadurch werden sie zu Liebe und Verantwortung in Kirche und Gesellschaft geführt. Die seelsorgerische Arbeit erfolgt in diesem Bereich gemeinsam mit den „Schwestern der Jüngersuche“, die 1979  gegründet wurden.

Ein Schwerpunkt des Wirkens ist die Arbeitswelt und deren Prägung gemäß der katholischen Soziallehre. Darum bemüht sich die Kongregation, indem sie den Menschen hilft, ihren jeweiligen Beruf auch als Berufung anzusehen und zu leben.

Schließlich leitet die Kongregation auf Bitte der jeweiligen Bischöfe auch sechs Pfarren (Wien, Niederösterreich, Steiermark, Burgenland). Soweit möglich fließen in diese Arbeit Spiritualität und ordensspezifische Anliegen der Kalasantiner ein.