P. Schwartz-Wort für den Monat November

Meine lieben Kinder! Der Katechismus sagt uns, daß der liebe Gott die Menschen nach seinem Ebenbilde erschaffen hat, das heißt: die Menschen haben von Gott manche Ähnlichkeit mit ihm erhalten, sie sind also auch teilweise so schön wie er. Gott hat das nur aus Liebe zu den Menschen getan, denn Gott liebt die Menschen aus ganzem Herzen und er hat so viel für sie getan, daß er sogar für sie am Kreuze gestorben ist, daß er Tag und Nacht ununterbrochen im Tabernakel im allerheiligsten Sakramente des Altares unter ihnen weilt; und nicht bloß weilt, sondern sich sehnt und freut und wünscht, vereinigt zu werden mit den Menschen in der Hl. Kommunion.

Wenn der liebe Gott soviel getan hat für die Menschen, dann ist es ganz in der Ordnung, wenn er sagte: „Konnte ich denn mehr tun für die Menschen?“ Nein! Seht, meine lieben Kinder, bei einer so unendlichen Liebe Gottes zu den Menschen sollte man da nicht meinen, daß alle Menschen ohne Ausnahme diesen so guten, lieben Gott verehren, aus ganzem Herzen lieben und anbeten, ihm freudig dienen und sich schon freuen, einmal in den Himmel zu kommen und bei ihm zu sein in ewiger Glückseligkeit? Man sollte es meinen, aber es ist nicht so, sondern die Menschen haben auf den lieben Gott größtenteils vergessen, viele, ja die Mehrzahl der Menschen glaubt nicht mehr an den lieben Gott, liebt ihn nicht mehr und wie viele gibt es, die ihn sogar hassen! Das tut dem lieben Heiland weh, bitterweh und er macht es so wie Ihr, wenn Euch jemand Schmerz verursacht.

sel. P. Anton M. Schwartz, Prdigt bei der Weihe der Kinder an das Herz Jesu am 15.6.1902