Die Auferstehung ist das Siegel unseres Glaubens. Seine Feinde haben ihn gekreuziget, er ist am Kreuze gestorben, er ist tot. Was haben wir von ihm? Er war auf der Welt, er ist aber gestorben, seine Feinde haben ihm zugerufen: „Steige herab vom Kreuze!“ Er ist aber nicht herabgestiegen.
Dieses wären wohl Gedanken, die uns traurig machen könnten, dieses sehen wir an den zwei Jüngern, die nach Emmaus gingen. Sie waren traurig und wankend, sie redeten von Jesus und er kommt zu ihnen, er schloß ihnen die Schrift auf und sagte: „O, ihr Unverständigen, mußte nicht Christus dies alles leiden und so in seine Herrlichkeit eingehen?“ Weiterlesen

Wenn wir überzeugt sind, dass Gott uns wahrhaft liebe, also uns alles Gute gerne geben will, so werden wir mit unserem jetzigen Besitze zufrieden sein, da wir zugleich auch wissen, Gott beabsichtiget vorerst unser ewiges Wohl und er gibt uns demnach nur so viel auf Erden, als uns gut ist, jene Seligkeit zu erwerben, die wir einst im Himmel nach der göttlichen Liebe genießen sollen. Blicken wir hingegen mit betrübtem Herzen auf das Gut des Nächsten, sind wir mit unserem Eigentume nicht zufrieden, so ist dies vorerst ein Beweis, dass wir von der Liebe Gottes zu uns nicht überzeugt und mehr auf das Irdische als auf das ewige Wohl bedacht sind. Weiterlesen

Gott ist der liebevolle Vater aller Menschen, alle Menschen sind seine Kinder, die er liebt und für die er sorgt. – Was heißt aber „lieben“? Lieben heißt: dem, welchem man seine Liebe schenken will, alles Gute wünschen; über das Gute, das er schon besitzt, sich freuen, das Gute aber, das er noch nicht besitzt, ihm zu erreichen helfen, oder falls dies außer den Kräften liegt, wenigstens aufrichtig zu wünschen. Gott liebt nun alle Menschen, d. h. daher mit anderen Worten, er ist gerne bereit, allen Menschen alles Gute zukommen zu lassen, um sie selig und glücklich zu machen, weil er sich freut an ihrem Wohle. Weiterlesen