P. Schwartz-Wort für den Monat Mai

Ein Student, welcher ein frommer Priester werden will, trägt in seinem Herzen gewiß eine zarte, kindliche Liebe zur seligsten Jungfrau Maria. Bei seiner himmlischen Mutter sucht er Trost und Kraft in schweren Stunden. Kindlich klagt er ihr sein Leid, seine Kämpfe und Versuchungen. Bei ihr, dem Sitze der Weisheit, sucht er auch Hilfe in den Schwierigkeiten des Studiums. Alle seine Angelegenheiten vertraut er seiner guten Mutter an in zuversichtlicher Hoffnung, dass sie alles aufs beste ordnen werde.

Uns Kalasantiner-Studenten steht die Gottesmutter besonders nahe. Der hl. Josef Kalasanz, welcher selbst von zartester Kindheit an ein inniger Verehrer der Muttergottes gewesen, hat auch seine Söhne deren besonderen Schutze und Dienste übergeben. Ihr Name bildet das Ordenssiegel und seine Söhne benannte er die „Armen der Mutter Gottes“. Die Kirche des Mutterhauses der Kalasantiner-Kongregation birgt eines ihrer Gnadenbilder. Wie gerne sollen wir Maria in diesem Bilde besuchen, wie kindlich sie da begrüßen! Wie sollen wir bestrebt sein, die Verehrung „unserer lieben Frau der Kalasantiner“ zu verbreiten! – Wenn wir treue Kinder Mariens sind, wird Maria gewiß auch uns eine liebevolle Mutter sein. Was wollen wir heute zu Ehren unserer lieben Mutter tun? Forschen wir, womit wir heute unserer himmlischen Mutter am meisten Freude machen können und fassen wir den Vorsatz, diese Freude der heiligsten Jungfrau nicht zu versagen.

sel. P. Anton Maria Schwartz, Unsere Mutter Maria; aus den Betrachtungen für die Zöglinge des Studentates, undatiert