P. Schwartz-Wort für den Monat April

Vor nicht so vielen Stunden haben wir dem göttlichen Heilande im hl. Schmerze bei seinem Grabe unsere Trauer über seinen Tod wegen unserer Sünden gezeigt; – ach! Der Heiland mußte sterben wegen unserer Sünden! O, welch’ eine Bitterkeit liegt in diesem Gedanken! – Aber heute dürfen wir frohlocken – denn Jesus ist auferstanden, er hat den Tod überwunden! Alleluja! Der Heiland ist erstanden! – – Der Heiland ist gekommen, für unsere Schuld Genugtuung zu leisten, uns zu erlösen, das Lösegeld hat er gezahlt durch seinen Tod. Nun ist er aber wieder erstanden zum Zeichen, dass wir erlöst sind, dass der Sieg über den Satan erfochten ist. – Wir sind erlöst! – Der Beweis liegt in der Auferstehung des Heilandes. Seht, liebe Christen, so richtet die Auferstehung Jesu Christi unwillkürlich unseren Blick auf unsere Erlösung von der Knechtschaft der Sünde.

Liebe Christen, unserer Sünden wegen ist der Heiland gestorben, um uns zu erlösen, hat er sein Leben geopfert; – jetzt ist er auferstanden, er ist als Sieger über den Tod aus dem Grabe hervorgegangen – er hat sich als „Erlöser der Menschen“ bewiesen; – nun liegt es an uns, daß wir der Erlösung uns teilhaft machen. So mahnt uns die Auferstehung des Heilandes an unsere geistige Auferstehung von der Sünde. – Wir müssen auferstehen!! – Ach, wäre es möglich, daß alle Katholiken diese Worte in ihren Herzen widerhallen hören möchten, jene Katholiken, die wohl äußerlich in Kleidung den Festtag zeigen, „innerlich“ aber die Auferstehung nicht feiern; sie leben ohne Liebe zu Gott, kalt und lau dahin und bedenken gar nicht, daß für sie das Osterfest, das Fest der Auferstehung des Heilandes ohne Bedeutung ist, so lange noch das Herz im Grabe der Sünde sich befindet. Nein, die Seele muss sich erheben aus diesem Grabe, wenn sie mit Nutzen und in Wahrheit das Osterfest feiern will; deshalb ruft ja auch die Kirche gerade zur österlichen Zeit ihre Gläubigen, dass sie im hl. Bußsakramente sich reinigen und auf diese Weise der Früchte und Gnaden der Auferstehung des göttlichen Heilandes teilhaftig werden. 

sel. P. Anton Maria Schwartz, Predigt für das hochheilige Osterfest während der Zeit als Kaplan in Marchegg